".......I
think I'm a banana tree. Oh dear, I'm going slightly mad........."
Wo immer ich hier auch war, es war weder das Innere meines Monitors noch irgendeine virtuelle Internetwelt. Vielmehr sah ich mich von drei Seiten von Palmen umringt, deren Blätter leise im Wind raschelten, der von Seite vier, dem Meer, herüberwehte. Fasziniert blickte ich an meinem Stamm hinunter und sah, wie die Ratte fröhlich weiterspielend im Wald verschwand. Moment mal . . . sagte ich gerade "Stamm"? Wußte nicht jeder Bananenbaum mit anständiger Kinderstube, dass es nur ein Scheinstamm war, der sich aus ineinandergeschachtelten Blattstielscheiden bildete? Halt! Ganz ruhig. Nur nicht nervös werden. Wo waren meine Arme? Und warum hingen da, wo ich rein intuitiv meine Ohren vermutet hätte,plötzlich Stauden grüner, unreifer Bananen? Nun, die Antwort lag natürlich auf der Hand, und nachdem ich alle anderen möglichen (und unmöglichen) Alternativen als nicht zutreffend verworfen hatte, fand ich mich schließlich damit ab: Ich war ein Baum! Nur zu gerne hätte ich mich bei irgend jemandem darüber beschwert, aber meine Bewegungsfreiheit war momentan etwas eingeschränkt. Ehrlich gesagt wußte ich auch gar nicht ob ich mich überhaupt verständlich machen konnte. Es war schon erstaunlich genug, daß ich in der Lage war zu sehen. In alle Richtungen. Ohne den Kopf (die Krone?) zu drehen. Nun ja, da stand ich also und tat, was ein Baum tun mußte. Anfangs bereitete es mir ein wenig Zerstreuung, mit den Füßen (Ich weiß, ich weiß! Aber die gewohnten Denkweisen lassen sich nicht so einfach abschütteln) nach neuen Wasseradern zu suchen, doch als ich merkte, daß sie dies auch ohne mein bewußtes Zutun konnten, verlor ich dasInteresse daran. Schließlich beschränkte ich mich darauf, tagsüber aufs Meer zu starren, und nachts lauschte ich dem Geräusch der Wellen. So verging Tag um Tag, Woche um Woche, bis... Meine Bananen hatten bereits chiquitaeske Ausmaße angenommen als eines Tages ein Segel am Horizont auftauchte. Zuerst bemerkte ich es gar nicht, so sehr war ich in Gedanken versunken, doch es näherte sich mit für einen Baum halsbrecherischer Geschwindigkeit. Kurze Zeit darauf ging eine luxuriöse Yacht unweit meines Strandes vor Anker und zwei Personen setzten in einem Schlauchboot über. Keine zwanzig Meter von mir entfernt breiteten die beiden, es war ein junges Pärchen, ihre Handtücher aus und legten sich in die Sonne. Wie wild versuchte ich irgendwelche Geräusche von mir zu geben, mit den Blättern zu rascheln, auf mich aufmerksam zu machen... zwecklos. Von meinen hilflosen Bemühungen völlig eingenommen, war mir der dritte Passagier des Schlauchbootes völlig entgangen. Jetzt ließ mich ein hechelndes Geräusch nach unten blicken. Das durfte doch nicht wahr sein! Er konnte es nicht sein! Nein! Nein! Neeeiiin! Joghurt hob das Bein... |